Fliegen ist eine spannende Angelegenheit, natürlich nur für denjenigen, der es mag. Noch spannender ist aber der Flug mit einem Wasserflugzeug. Wenn hier allgemein vom Fliegen die Rede ist, ist nicht der Flug mit einer großen Passagiermaschine gemeint. Hier sitzt der Fluggast in einer Stuhlreihe und bekommt, wenn er nicht direkt am Fenster sitzt, eigentlich kaum mehr mit, dass er tatsächlich fliegt.
Richtig spannend wird es, wenn man in ein Wasserflugzeug einsteigt. Es beginnt schon damit, dass bei uns ein Wasserflugzeug eine sehr seltene Erscheinung ist. Man kennt diese Art der Fortbewegung eher aus Kanada, wo es außer viel Wasser nur wenig Möglichkeiten gibt, die Entfernungen zumutbar zu überbrücken. Bei uns kann man zumindest in Hamburg und Berlin noch mit einem Wasserflugzeug in die Luft gehen. Auch am Bodensee taucht bisweilen eines auf. Ein Wasserflugzeug startet und landet auf Potons oder Kufen, die über das Wasser gleiten und schwimmfähig sind. Die Maschinen sind meist nur für wenige Passagiere konstruiert.
Der Start ist eine Herausforderung. Es braucht viel Energie, um sich von der Wasseroberfläche zu lösen. Das Wasser wird wie von einem Pfeil durchfurcht, spritzt wild auf und verursacht durch den stärkeren Widerstand ein höheres Geräusch der Beschleunigung. Wenn man dann in einem Meter Höhe über die Wasseroberfläche gleitet, erlebt man ein berauschendes Gefühl. Es ist, als hätte das Flugzeug einen Kampf gewonnen und lässt das Wasser als Verlierer zurück. Auch die Landung ist faszinierend. Das Wasserflugzeug setzt sich zart auf das Wasser und wird wie von einem Luftkissen langsam ausgebremst.
